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Projekt COVIDOM+ untersucht langfristige Krankheitsverläufe

Das Projekt COVIDOM+ erforscht die langfristigen gesundheitlichen Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion. An den Standorten Berlin, Würzburg und Kiel werden seit 2020 über 3.400 Betroffene intensiv nachverfolgt und medizinisch begleitet. Ein Interview mit Prof. Dr. Jan Heyckendorf vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Prof. Dr. Jan Heyckendorf © Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Projekt COVIDOM+ untersucht langfristige Krankheitsverläufe

Haben Sie sich mit Beginn des Förderzeitraumes konstituiert oder gibt es Ihr Projekt schon länger?

Das Projekt Covidom+ ist als Folgeprojekt aus der populationsbasierten Plattform des Nationalen Pandemie-Kohorten-Netzwerks (NAPKON) hervorgegangen. NAPKON ist ein deutschlandweites Projekt, in dem Daten von COVID-19-Betroffenen – darunter klinische Informationen, Bildmaterial und Proben – systematisch erfasst werden. Ziel ist es, sowohl akute als auch langfristige Krankheitsverläufe zu untersuchen. Die Erhebung erfolgt in Kooperation mit einem zentralen Infrastrukturprojekt, das die gesammelten Informationen für die internationale Forschung bereitstellt.

Können Sie uns die Inhalte und Ziele Ihres Projektes noch detaillierter beschreiben?

Als prospektive Kohortenstudie an den drei Standorten Berlin, Würzburg und Kiel untersuchen wir seit 2020 nach Rekrutierung über die Gesundheitsämter Probanden mit einem positiven SARS-CoV-2-Test in regelmäßigen Vor-Ort, telefonischen sowie Online-Visiten. Zu den Stärken unserer Studie gehört eine sehr breite und genaue Phänotypisierung in einzelnen Organmodulen, sodass die Folgen einer Infektion und der Pandemie für sowohl den einzelnen als auch auf bevölkerungsbezogener Ebene erfasst werden können. 

Können Sie uns die internen Strukturen Ihres Projektes beschreiben?

Neben den Standort-Leitungen und dem Vor-Ort-arbeitenden Studienpersonal ist eine Besonderheit unseres Projektes: die einzelnen Organ-Principle Investigators, welche ihr Expertenwissen unter anderem im Bereich der Neurologie oder Pneumologie einbringen. 

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihre Projektarbeit?

Die Kommunikation über drei Standorte und verschiedene Organmodule hinweg ist herausfordernd, hat sich jedoch über die letzten 5 Jahre eingespielt und ist nun sehr bereichernd. Für die Auswertearbeiten bietet der sehr große und tiefgehende Datensatz von über 3400 Probanden sowohl einen unschätzbaren Wert als auch eine große Aufgabe, die richtigen (Forschungs)-Fragen zu stellen und zu beantworten.